Was ist eine Sweetie Frucht & wie isst man sie?

Süß, und doch etwas sauer, fruchtig, und doch ein bisschen bitter – das sind die Aromen, die Zitrusfrüchte für den menschlichen Gaumen so interessant machen. Während bei Zitronen die saure Seite, bei Orangen und Mandarinen die süße Seite überwiegt, faszinieren Grapefruits mit ihrem Spiel der Bitterstoffe. Ein noch sehr unbekanntes Beispiel einer wunderbaren Frucht aus der Familie der Grapefruits ist die Sweetie. Aber was genau ist eine Sweetie? Wo kommt die Frucht her, wie schmeckt sie und wie isst man eine Sweetie?

Was ist die Sweetie-Frucht?

Sweetie ist eine Handelsbezeichnung für die Oroblanco. Die Oroblanco wiederum ist eine Kreuzung aus einer Grapefruit und einer Pomelo, der Citrus paradisi und der Citrus Maxima. Auf Spanische bedeutet der Name „weißes Gold“. Die Sweetie zeugt in ihrem Aussehen von ihrer Herkunft. Etwas abgeflacht zeigt sie im Aussehen Ähnlichkeit mit der Grapefruit. Von der Größe her erinnert sie aber eher an eine kleine Pomelo. Die Schale der Sweetie ist auch, wenn sie voll ausgereift ist, hellgrün-gelb. Nur in der Spätsaison nimmt sie einen goldgelben Ton an.

Eine geschälte Sweetie sieht von Außen aus wie eine Orange
Eine geschälte Sweetie sieht von Außen aus wie eine Orange

Die Früchte wachsen an sich weit verzweigenden Bäumen, die zwischen vier und zehn Metern hoch werden können. Im Frühling schwebt der betörende Duft der weißen Blüten durch die Luft. Die Fruchtstände wachsen zu Früchten mit einer Größe von zehn bis zwölf Zentimeter Durchmesser heran.

Herkunft

Die Oroblanco, oder eben Sweetie, wie sie im Handel häufiger bezeichnet wird, wurde im Jahr 1958 entwickelt und patentiert. Die Frucht ist also keine natürliche Kreuzung aus der Pomelo und der Grapefruit, sondern eine künstliche Neuzüchtung. Ziel der beiden Forscher Genetikern James E. Cameron und Robert Soost war es, eine Grapefruit zu züchten, die weniger bitter ist. Das gelang. Eine noch süßere Kreuzung ist die einer Grapefruit mit einer Mandarine, die schon etwas bekanntere Minneola.

Die Wiege der Frucht steht in der University of California in Riverside. Israelische Züchter gaben ihr im Jahr 1984 den Handelsnamen Sweetie oder Golden Sweetie.

Vor allem in ihrem Herkunftsland Kalifornien, aber auch in Australien ist die Sweetie-Frucht auf den Plantagen zu finden. Um reif und ausgewogen süß zu werden, braucht die Oroblanco etwas weniger Sonne als die Grapefruit. Daher kann die Sweetie-Frucht auch in Regionen angebaut werden, in denen es für die Grapefruit zu kühl ist.

Ist die Sweetie Frucht gesund?

Die Sweetie-Frucht ist wie alle Zitrusfrüchte vor allem in Hinsicht auf ihren recht hohen Gehalt an Vitamin C gesund. Sie kombiniert hier die guten Werte der nicht zu süßen Pomelo und der bittersüßen Grapefruit miteinander. Viele Mineralstoffe (Kalium, Kalzium und Magnesium), wenig Fett und Eiweiß, und vor allem viele Vitamine und biologisch aktive Substanzen machen die Sweetie gesund. Nur rund acht Gramm Zucker in 100 Gramm Sweetie-Frucht machen den Genuss der Zitrusfrucht auch kalorientechnisch nicht zu einer Sünde. Etwa 58 kcal sind in 100 Gramm Oroblanco enthalten.

Geschmack

Die Sweetie-Frucht besitzt ein wunderbar gelbes Fruchtfleisch. Die Schale ist zwar sehr grün und sieht fast schon ein bisschen künstlich aus, aber im Innern verstecken sich süße Spalten der feinen Frucht, denen die Bitterkeit der Grapefruit gänzlich fehlt. Das Aussehen der Schale war auch zu Beginn das Problem der süßen Oroblanco. Viele Amerikaner schreckten vor dem Kauf zurück, da sie eine grüne Schale mit Unreife verbanden. Erst der Kosename der Israelis Sweetie sorgte für eine größere Akzeptanz der Frucht.

Wie schält man die Sweetie?

Oroblanco schmecken am besten roh. Dafür müssen sie zunächst geschält werden. Die dicke Schale kann ähnlich wie bei einer Orange von Hand geschält oder in Scheiben geschnitten werden.

Das Schälen einer Sweetie geht einfach, doch erst danach kommt die ganze Arbeit
Das Schälen einer Sweetie geht einfach, doch erst danach kommt die ganze Arbeit

Wie isst man eine Sweetie?

Es wird empfohlen, die Membranen von den Segmenten zu entfernen, um den süßesten Geschmack zu erhalten. Ansonsten kann die Sweetie sehr bitter schmecken und ist nicht gut zu kaufen. Das Filetieren der Sweetie ist allerdings zugegebenermaßen eine ganz schöne Arbeit und geht gerade am Anfang nicht sehr leicht von der Hand.

Das Filetieren der Sweetie ist eine Kunst für sich
Das Filetieren der Sweetie ist eine Kunst für sich

Man fährt mit einem spitzen Messer erst unter die obere Hautschicht von unten nach oben und zieht die Haut ab. Dies wiederholt man nun auf der Rückseite des Segments.

Vor dem Essen der Sweetie ist Fingerspitzengefühl angesagt
Vor dem Essen der Sweetie ist Fingerspitzengefühl angesagt

Die Oroblanco ist noch sehr selten auf den Märkten und in den Frischobstbereichen der Supermärkte zu finden. Sie sind daher auch, ähnlich wie zu Beginn die Pomelo etwas teurer. Aber es lohnt sich. Das frische und süße Fruchtfleisch kann herausgelöffelt und roh verzehrt werden. Ansonsten ist die Sweetie oder Golden Sweetie ganz genauso wie Orange oder Grapefruit für verschiedene Zubereitungsarten geeignet.

Frisch aufgeschnitten im Salat oder als Saft für den gesunden Kick am Morgen. Wärmend als Tee, fruchtig-süß in Marmeladen, Gelees und Dressings – die Sweetie Frucht ist ein echter Alleskönner.

Übrigens ist auch die Schale zum Verzehr geeignet. Karamellisiert, in Zucker getränkt und getrocknet ist sie schönes Gewürz oder eine feine Leckerei zum Tee oder Kaffee.

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