Die Pizza ist aus Deutschland kaum noch wegzudenken, die Pinsa hingegen ist noch weitestgehend unbekannt. Die Unterschiede sind auf den ersten Blick kaum zu erkennen. Es handelt sich jeweils um Teigfladen mit einer Sauce und weiteren Zutaten, die vor dem servieren gebacken werden. Die Pinsa ist im Inneren fluffig und Außen knusprig, damit versucht sie der Pizza den Rang streitig zu machen. Doch was sind genau die Unterschiede zwischen Pizza und Pinsa? Hier erfährst du es.
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Verschiedene Mehlsorten werden kombiniert
Für die Pizza wird in der Regel lediglich Weizenmehl verwendet. Eine Pinsa ist wesentlich aufwändiger, denn hier werden Weizenmehl, Sojamehl, Reismehl und Sauerteig verwendet. Diese verschiedenen Mehlsorten sollen für den optimalen Teig sorgen. Das Sojamehl verleiht dem Teig eine gewisse Stabilität. Für die Luftigkeit sorgt das Reismehl und der Sauerteig macht die Pinsa bekömmlicher für den Magen. In den Teig kommt eine große Menge Wasser, fast ein Liter auf ein Kilogramm Mehl.
Der Teig macht den Unterschied
Der Teig hat bei der Pinsa eine sehr lange Gehzeit. Er wird in der Regel zwischen ein und fünf Tagen vor der Verarbeitung zubereitet und kann im Kühlschrank in Ruhe aufgehen. Dieser Trick sorgt dafür, dass die Pinsa viel leichter verdaut werden kann als eine Pizza, denn der Teig gärt im Magen nicht weiter.
Ein Mythos über die Geschichte der Pinsa
Hin und wieder wird behauptet, dass die Pinsa bereits seit Jahrhunderten von den Italienern zubereitet wird. Die alten Römer sollen sie erfunden haben und sogar ihren Göttern geopfert haben. Dies ist allerdings ein frei erfundener Mythos. Das lateinische Wort „pinsere“ beschreibt zwar das mahlen von Mehl, hat allerdings nichts mit der Pinsa zu tun. In Wahrheit wurde die Speise erst im Jahr 2001 durch die italienische Familie Di Marco entwickelt. Die zugehörige Geschichte wurde nur aus Gründen der besseren Vermarktung entwickelt.
Die Pinsa ist sehr vielseitig
Der Fladen der Pinsa ist relativ geschmacksneutral, deshalb kann er flexibler eingesetzt werden als der klassische Pizzateig. Er passt nicht nur zu herzhaften Belägen, sondern auch zu Süßen. Man kann die Pinsa entweder rot, weiß oder süß bestellen.
Die rote Pinsa wird mit Tomatensauce und einem Belag nach Wahl zubereitet, sie erinnert also an die klassische Pizza.
Eine Pinsa ohne Tomatensauce wird als weiße Pinsa bezeichnet und sorgt für ein anderes Geschmacksbild. Sie wird mit hellen Cremes bestrichen, damit der Teigfladen nicht zu trocken wird. Die Cremes können beispielsweise aus Pistazien oder Lachs hergestellt werden und ähneln am ehesten einem Pesto. Der Belag kann ebenfalls nach Wahl zusammengestellt werden. Ein Klassiker ist dabei die Kombination aus Rucola, Parmaschinken, Kirschtomaten und Mozzarella. Eine Kombination aus Honig, Birne, Ricotta und Walnuss ist ebenfalls gut möglich. Eine Pinsa kann auch zum Dessert gegessen werden und beispielsweise mit Schokolade, Erdbeeren, Keksen, Bananen oder Apfelmus belegt werden.
Der Belag muss nicht mitgebacken werden
Eine Pizza wird erst belegt und dann gebacken. Eine Pinsa wird in der Regel erst mit Sauce bestrichen und dann gebacken, die Toppings kommen im Anschluss drauf. In Süddeutschland gibt es bereits einige Restaurants mit Pinsa auf der Speisekarte, die norddeutschen Gastronomen sind derzeit noch etwas zurückhaltender. Eine Pinsa kann jedoch auch zu Hause relativ einfach hergestellt werden. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass der Teig am besten mehrere Tage gehen sollte. Der Teig sollte dabei auf gar keinen Falls ausgerollte werden, weil er dann die Luftigkeit verlieren würde. Am besten wird er mit den Fingerspitzen sanft auseinandergezogen, dann wird die Pinsa schön locker.
In Italien hat die Pinsa bereits einen Boom erlebt und läuft der Pizza nach und nach den Rang ab. Die ersten Gastronomen sind sich sicher, dass dies auch in Deutschland einsetzen wird. Wahrscheinlich werden die italienischen Pizzabäcker die Pinsa aus dem Heimaturlaub mitbringen und diese dann auch in deutschen Pizzerien anbieten. Die Flexibilität bietet neue Möglichkeiten und ein vielfältigeres Angebot.
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