Schlägt die Ernährung auf die Psyche?

Auf der Zeit Online ist ein interessanter Artikel unter dem Titel: „Ernährung und Psyche – Iss dich glücklich!“ erschienen. Darin geht es um die Annahme, dass das was wir essen auch auf unsere Psyche Einfluss nimmt. So sollen Übergewichtige ein deutlich höheres Risiko für Depressionen haben und zwar nicht weil das Übergewicht sie zu mehr Essen verdammt, sondern weil die Nahrung die Ursache ist. Es existieren verschiedene Ansätze, wie z.B. Stoffe in der Nahrung die direkt auf das Gehirn wirken oder das der Magen-Darm-Trakt mit einem komplexen Nervengeflecht durchzogen ist, sodass Signale direkt in die Gefühlszentren des Gehirns geschickt werden können.

Schon jetzt scheint man auch in der Schulmedizin so langsam umzudenken. Bisher haben Psychiater nie unterhalb des Halses nach Ursachen für Probleme gesucht, das könnte sich nun aber ändern.

Unterstützt wird die These, dass die Ernährung auf die Psyche schlägt, von mehreren Studien, die auch im Artikel erwähnt werden.

Was die Ernährung aus einem Menschen machen kann, dass zeigt der Dokumentarfilm „Super Size Me“, in dem sich der amerikanische Dokumentarfilmer Morgan Spurlock 30-Tage nur von Fastfood ernährte. Nach dem Experiment wog er nicht nur 11 Kilo mehr als davor, auch seine Stimmung war mehr als nur angeschlagen. Wissenschaftlich sagt so ein Experiment aber natürlich wenig aus. So wäre es auch falsch, daraus nun Schlüsse ziehen zu wollen.

Es ist schon interessant, was in dem Artikel alles erwähnt, wenig später aber wieder verworfen wird. Es spricht für die These fast genauso viel dafür wie dagegen. So wird im Artikel auch die ayurvedische Ernährungsweise erwähnt, die bei einer Journalistin für ein gutes Ergebnis in Sachen Energie und Wohlbefinden bewirkt haben soll. Leider gibt es über die ayurvedische Ernährungsweise keine Studien, die Autorin des Artikels ist aber der Meinung, dass diese Ernährungsweise durchaus sich positiv auswirken kann. So sollen viele Neurogastroenterologen überzeugt davon sein, dass Stimmungen nicht nur im Kopf entstehen, sondern auch im Bauch.

Schon die alten bekannten Sprichwörter bescheinigen im übrigen eine Verbindung zwischen Hirn und Magen. Wenn man verliebt ist, hat man Schmetterlinge im Bauch und schlechte Nachrichten liegen grundsätzlich schwer im Magen.

Der Artikel hat aber noch viel mehr interessante Informationen zum Thema zu bieten. So ist ein weiterer Ansatz z.B. dass die Darmflora, bzw. die entsprechenden Bakterien, über die Stimmung entscheiden kann. Wer darüber mehr erfahren möchte, der sollte sich auf jeden Fall den Artikel einmal durchlesen. Schließlich kann dieses Wissen auch für einen Koch interessant sein, könnte man doch mit dem gekochten die Stimmung der Essenden direkt beeinflussen …

2 Gedanken zu „Schlägt die Ernährung auf die Psyche?

  1. Ich denke, dass Leib und Seele auf jeden Fall eine Einheit bilden und dies unter dem schönen deutschen Wort „Wohlbefinden“ subsumiert werden kann. Die psychosomatischen Aspekte von Erkrankungen wie Stress und Depressionen sind meiner Ansicht nach keines Falls eine Einbahnstraße! So wirkt sich eine grundsätzlich fettreiche Ernährung ebenso auf die geistige Fitness, wie auf die körperliche Gesundheit aus. Nicht umsonst wird dem Thema Essen in zahlreichen Kulturen eine primäre Rolle im sozialen Miteinander beigemessen.

  2. Also ich denke auch ganz klar, das falsche Ernährung auf alle Fälle auf das Gemüt schlägt. Bekannt ist ja, dass schlechte Ernährung nicht nur träge sondern eben auch dick und krank machen kann und das ist natürlich auch insgesamt nicht förderlich für die Psyche.

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