Ob als erfrischendes Sommeressen, als Beilage zum Grillen oder als Mezze (nahöstliche Vorspeise) für den Besuch – Tabouleh schmeckt immer! Denn der Salat, welcher auch in der westlichen Welt immer mehr Anklang findet, ist vollgepackt mit wertvollen Zutaten und viel Geschmack. Doch was gibt es über den arabischen Bulgursalat zu wissen?
Inhalt
Was ist Tabouleh?
Tabouleh wird im Deutschen gerne mal als Bulgursalat bezeichnet. Dies liegt nahe, denn es handelt sich bei Tabouleh um einen levantinischen Salat, welcher hauptsächlich aus Bulgur und Kräutern besteht. Dabei wird jedoch sehr feinkörniger Bulgur verwendet, welcher lediglich in heißem Wasser aufgeweicht, jedoch nicht gekocht werden muss. Während Tabouleh in seiner Heimatregion bereits seit Jahrhunderten verspeist wird, wird er auch hierzulande immer beliebter. So findet man ihn nicht nur auf der Speisekarte von libanesischen oder syrischen Restaurants, sondern ebenso als Fertigprodukt in einigen Supermärkten.
Woher kommt Tabouleh?
Tabouleh kann der nahöstlichen Küche zugeordnet werden, wobei er ursprünglich aus den Gebirgen in der Region rund um den Libanon und Syrien stammt. Da essbare Kräuter unter anderem zu der Hauptnahrung der alten Araber gehören und in der Bekaa-Ebene im Libanon Weizen speziell für die Zubereitung von Bulgur wächst, hat sich Tabouleh schon bald zu den wichtigsten Salaten in der dortigen Küche entwickelt. Heute findet sich Tabouleh dafür im ganzen arabischen Raum wieder und kann bedenkenlos als beliebtester Salat des Nahen Ostens tituliert werden. So isst man das Gericht auch in Ägypten, im Irak, in Jordanien oder auch in Palästina. Trotz der regionalen Unterschiede in der Zubereitung, sind die Grundzutaten des Bulgursalats jedoch immer dieselben. Darüber hinaus finden sich in anderen Ländern der Region Versionen, welche Tabouleh sehr ähnlich sind, aber dennoch als eigenes Gericht klassifiziert sind.
Dem Ursprungsort entsprechend stammt außerdem auch der Name Tabouleh aus dem Arabischen. So wird der Salat original „Täbbūläh“ ausgesprochen. Basis hierfür sind die drei arabischen Buchstaben t-b-l, welche zusammen das Wort für „würzen“ beziehungsweise „gewürzt sein“ bilden. Eine andere Speise, welche auf diesem Wortstamm beruht, ist beispielsweise Mutabbel/Mutabbal, bei welchem es sich um einen arabischen Auberginendip handelt.
Welche Tabouleh Variationen gibt es?
Da Tabouleh heute im gesamten Nahen Osten verbreitet ist, bestehen ebenso viele Variationen. Der Fokus liegt hierbei auf dem Verhältnis, in welchem Bulgur und die verschiedenen Kräuter vermischt werden. So wird im Libanon und in Syrien meist mehr Petersilie als Bulgur verwendet. Das verändert neben dem Geschmack natürlich auch die Optik maßgeblich. Darüber hinaus können dem klassischen Tabouleh weitere Zutaten hinzugefügt werden. Beliebt sind Variationen mit anderen Kräutern und Gewürzen, wie Pfeffer, Kreuzkümmel, Koriander, Schalotten und Knoblauch, aber auch Granatapfelkernen. Auch ein wenig Granatapfelsirup findet sich in einigen Rezepten wieder.
Darüber hinaus wird unter Umständen nicht fein geschroteter Bulgur verwendet. Stattdessen wird zu Grieß oder auch Couscous gegriffen. Beide sind der Konsistenz des feinen Bulgur sehr ähnlich, unterscheiden sich jedoch eindeutig im Geschmack. Bulgur schmeckt demnach intensiver und nussiger, während Grieß und Couscous ein sehr feines und dezentes Aroma besitzen.
Mehr als das finden sich im erweiterten Raum des Nahen Ostens andere Bulgursalate, welche als Variationen von Tabouleh gezählt werden können. Ein Beispiel hierfür ist der türkische „Kisir“. Hierbei handelt es sich um einen Bulgursalat, welchem weniger Kräuter, aber zusätzlich auch gehackter Salat, Tomaten, Gurken, Paprika- und Tomatenmark sowie Granatapfelsirup, Chiliflocken und viel Knoblauch hinzugefügt werden. Dieser Tabouleh-Variation sehr ähnlich ist auch das armenische Gericht „Itsch“. Auf Zypern, wohin Tabouleh durch die Libanesen ebenso gelangt ist, nennt man den Salat außerdem „Tambouli“.
Zutaten von Tabouleh
Die wichtigsten Zutaten bei der Zubereitung von Tabouleh sind fein geschroteter Bulgur und Kräuter. Bei Bulgur handelt es sich um vorgekochten Weizen ohne Kleie, welcher im gesamten arabischen Raum beliebt ist. Wichtig ist jedoch, dass auf die geschrotete Variante zurückgegriffen wird. Denn in der Regel wird Bulgur in „grob“, „fein“ und „sehr fein“ unterschieden. Während der grobe Bulgur immer gekocht werden muss, müssen die feinen Varianten lediglich mit heißem Wasser übergossen werden. Dabei quellt das Getreide auf. Für Tabouleh verwendet man am besten feinen Bulgur, welcher hierzulande vor allem in türkischen Lebensmittelgeschäften als „kisirlik bulgur“ gefunden wird.
Für originales Tabouleh auf libanesische Art ist es dafür wichtig, dass mehr Kräuter als Bulgur vorhanden sind. Deswegen benötigt man in erster Linie viel Petersilie und Minze. Optional können auch Frühlingszwiebeln hinzugefügt werden. Ein paar geschnittene Tomaten sorgen für ein vollmundigeres Ergebnis. Gewürzt wird der arabische Bulgursalat einfach und dezent mit Olivenöl, Zitronensaft und Salz.
Tabouleh Rezept und Zubereitung
Wer Tabouleh selber machen will, findet die meisten Zutaten einfach im nächsten Supermarkt. Nur bei der Suche nach feinem Bulgur muss der Weg womöglich in den nächsten Ethno-Supermarkt führen. Für vier Portionen benötigt man:
- 70 Gramm feinen Bulgur
- 2 Bund Petersilie
- 1 Bund frische Minze
- 1 Tomate
- 30 ml Olivenöl
- Saft einer Zitrone
- Salz
- optional: 2 Frühlingszwiebeln
Zubereitung
Nachfolgend die Zubereitung von Tabouleh Schritt für Schritt ganz einfach.
Schritt 1
Der Bulgur wird in eine Schüssel gelegt und mit heißem Wasser übergossen. Dieses sollte rund einen halben Zentimeter hochstehen. Die Schüssel muss nun abgedeckt werden, sodass der Bulgur ausquellen kann.
Schritt 2
Während der Bulgur quellt, können die restlichen Zutaten vorbereitet werden. Dafür müssen Petersilie, Minze und die Tomaten gewaschen werden. Die Blätter der Kräuter werden sorgfältig gepflückt oder die dicken Stängel weggeschnitten. Nun können die Kräuter fein gehackt werden. Alternativ rentiert sich auch der Durchgang im Zerkleinerer. Die Tomate wird fein gewürfelt. Wer Frühlingszwiebel im Tabouleh haben will, schneidet den grünen Teil der Lauchzwiebeln jetzt in feine Ringe.
Schritt 3
Sind alle Zutaten geschnitten und vorbereitet, sollte der Bulgur bereits gequollen sein. Sollte noch Wasser vorhanden sein, kann dieses einfach weggeschüttet werden. Damit sich alles besser verrühren lässt, wird der weiche Bulgur mit einem Kochlöffel aufgelockert. Nun können die Kräuter und Tomaten untergehoben werden.
Schritt 4
Ist alles vermengt, wird der Salat noch mit Salz, Olivenöl und Zitronensaft abgeschmeckt.
Was passt zu Tabouleh?
Im Nahen Osten ist Tabouleh ähnlich wie Humus oder Baba Ghanoush vor allem als Vorspeise, auch Mezze genannt, beliebt. Der Salat wird somit pur mit etwas Weißbrot, normalerweise Pita, genossen. Gerne wird der Tabouleh auch auf ganzen Blättern von Römersalat serviert. So kann der Bulgursalat als sättigende Vorspeise oder Hauptmahlzeit serviert werden. Ansonsten ist der Salat auch als Beilage für Fisch und Fleischgerichte beliebt. Hier kann er insbesondere am Beilagentisch beim Grillen punkten.