Vollkorn vs Mehrkorn

Unterschied zwischen Vollkorn und Mehrkorn einfach erklärt

Bei uns in Deutschland gibt es insgesamt über 3.000 unterschiedliche Brotsorten. Mehr Sorten gibt es sonst in keinem anderen Land auf der Welt, was die Bundesrepublik in dieser Hinsicht einzigartig macht. Unter den hierzulande meist gegessenen Brotsorten finden sich vor allem Misch- oder Vollkornbrote. Für die Herstellung dieser Brote wird in den meisten Fällen entweder Roggen- oder Weizenmehl verwendet. Aber auch Brote aus Emmer- und Dinkelmehl sind definitiv nicht unbeliebt. Doch bei manchen Bezeichnungen für Brote lässt sich auf den ersten Blick nicht wirklich ein Unterschied ausmachen – wie etwa bei Vollkorn und Mehrkorn.

Bei beiden Varianten ist jeweils das Wort „Korn“ zu finden, weshalb zahlreiche Leute denken, dass diese beiden Arten auch gleich gesund sind. Dies ist jedoch ein Trugschluss, da es zwischen Mehrkorn und Vollkorn teils deutliche Unterschiede gibt. Zahlreiche Menschen haben die beiden Begriffe mit Sicherheit schon häufig gehört, ohne dabei jedoch die eigentlichen Unterschiede zu kennen. Was genau Vollkorn und Mehrkorn ausmachen und wie sich die beiden Arten voneinander unterscheiden, ist im folgenden Artikel näher beschrieben. Darüber hinaus werden hier auch einige Punkte zum Thema „Ausmahlungsgrad“ erklärt.

Die Bedeutung & Vorteile von Vollkorn

Vollkornmehl zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass bei der Verarbeitung alle Korn-Bestandteile verwendet worden sind – inklusive der Schale des Korns.

Je nach Ausmahlungsgrad ist die Beschaffenheit des Vollkornmehls entweder fein oder grobkörnig. In jedem Fall hat ein Vollkornbrot fast den doppelten Vitamingehalt im Vergleich zu einem normalen Brot, da sich innerhalb der Randschicht des Korns noch weitere wertvolle Inhaltsstoffe wie Kalzium befinden. In der Menge an Mineralstoffen übertreffen Vollkornbrote normale Brote sogar um das Dreifache. Darüber hinaus ist die Ballaststoff-Menge erhöht. Diese Stoffe sind dafür verantwortlich, dass durch die Kohlenhydrate der Anstieg des Blutzuckerspiegels langsamer verläuft. Dies führt dazu, dass der Körper länger gesättigt bleibt und das Gefühl von Hunger erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt wiederaufkommt. Des Weiteren haben Ballaststoffe eine positive Auswirkung auf unsere Verdauung. Innerhalb der Kerne befinden sich außerdem noch wertvolle Öle, die ebenso eine positive Wirkung auf den Körper haben.

Und was bedeutet nun „Mehrkorn“?

Bei Vollkornmehl werden zwar sämtliche Bestandteile des Korns verwendet, allerdings kommt bei handelsüblichen Vollkornbroten in der Regel nur eine Getreidesorte zum Einsatz, deren Kerne dann eben im Ganzen verarbeitet werden. Die Bezeichnung „Mehrkorn“ hingegen sagt dabei lediglich aus, dass bei der Herstellung des Mehls mindestens drei Getreidesorten zum Einsatz kamen. In erster Linie ist es dabei unerheblich, in welcher Menge und in welchem Verhältnis diese Sorten im Mehl enthalten sind. Prinzipiell sind in beiden Varianten dieselben wertvollen Inhaltsstoffe enthalten, wobei Vollkornmehl einen wesentlich höheren Anteil dieser gesunden Nährstoffe aufweist, da beim Mehrkornmehl vorher kleine Bestandteile der Randschicht und Kleie aus dem Mehl heraus gesiebt werden.

Mehrkorn ist nicht gleich Vollkorn
Mehrkorn ist nicht gleich Vollkorn

Was man unter „Ausmahlungsgrad“ versteht

Je höher sich der Ausmahlungsgrad bemisst, desto mehr Bestandteile des Korns lassen sich im Mehl finden. Grundsätzlich ist es so, dass Vollkornbrote einen wesentlich höheren Ausmahlungsgrad haben als Mehrkornbrote. Beträgt nun also bei einem Mehl der Ausmahlungsgrad 60 %, dann wurden aus 100 Gramm dieses Getreides 60 Gramm Mehl herausgeholt. Der Ausmahlungsgrad informiert uns also darüber, wie viel Korn sich (in Prozent) im Mehl finden lässt. Der Ausmahlungsgrad steht daher in unmittelbarer Verbindung mit der Mehltypenzahl. Denn durch Letzterer lässt sich herausfinden, mit wie vielen wertvollen Mineralstoffen das Mehl versehen ist. Sofern der Ausmahlungsgrad einen hohen Betrag aufweist, weist auch die Mehltypenzahl einen hohen Betrag auf. Und je mehr Bestandteile des Korns im Mehl enthalten sind, desto reicher ist dieses Mehl auch an Mineralstoffen.

Außerdem: Da in Vollkornmehl sämtliche Bestandteile des verwendeten Korns enthalten sind, ist dieses Mehl auch in der Regel mit gar keiner Mehltypenzahl versehen. Daher auch die besonders gesunde Wirkung von Vollkornmehl.

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